Wasser
Versuche folgendes Gedankenexperiment: Fülle Wasser in ein Glas, klebe an das Glas einen Zettel und schreibe einen Namen darauf.
Wem hast du den Namen gegeben - dem Wasserglas, oder dem darin befindlichen Wasser?
Es gibt nicht dieses oder jenes Wasser. Es gibt nur Wasser. Die Trennung vollzieht unser Verstand, indem er Äußerlichkeiten erfasst, die selbst nicht direkt mit dem Wasser zu tun haben, sondern es umgeben: Der Fluß, der See, das Meer, der Regentropfen, die Schneeflocke, das Wasserglas.
Versuche folgendes weiteres Gedankenspiel: Fülle zwei Eimer mit Wasser. Was hast du? Zwei Eimer mit Wasser. Gieße beide Eimer in eine Badewanne. Was hast du? Eine Badewanne voll Wasser. Was hat sich geändert? Nur die das Wasser umgebende Äußerlichkeit! Hat sich das Wasser selbst geändert? Gewicht und Volumen, ja - aber dies sind nur Faktoren, die die umgebende Äußerlichkeit beschreiben und nicht das Wesen des Wassers.
Unser Verstand ist nicht in der Lage Wasser ohne umgebende Äußerlichkeit zu erfassen. Er ist darauf schlicht nicht konditioniert. Er sieht nur die Quelle, den Lauf und die Mündung. Nicht das Wasser selbst, nicht seine Einheit.
Ganz ähnlich geht der Verstand mit dem Selbstbild von uns um. Er erfasst nur die Äußerlichkeiten. Wo der Verstand endet, endet auch der Dualismus, endet die Trennung.
Jetzt stell dir vor, auf dem Zettel steht dein Name.
Was bist du - Zettel, Glas ... ?