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Die Luft, das Feuer und die Erde

Die Luft, das Feuer und die Erde

Vor langer Zeit freundeten sich die Luft und das Feuer an.

Sie waren noch Kinder und so spielten sie frei von Wünschen und Erwartungen, ohne Gedanken an Gestern oder Morgen und die ganze Welt war mit ihnen.

Sie wurden älter und gerieten in Streit. "Warum streiten wir?" fragte das Feuer.

"Schau," sagte die Luft "ich fühle mich ausgenutzt. Ich gebe, damit deine Flammen lodern. Du bist durch mich voller Energie, aber wo bleibe ich?"

Das Feuer sagte "Gut, dann geh, denn ich kann nicht anders. Mein Wesen ist es in deiner Gegenwart zu brennen."

Und im Moment als die Luft ging erlosch das Feuer. Die Luft erschrak und dachte: "Luft kann ohne Feuer sein, aber Feuer nicht ohne Luft." Sie war traurig und machte sich Vorwürfe.

Doch die Sonne schien und das Feuer kehrte zurück. Das Feuer wärmte die Luft. Sie war glücklich.

Dann kam der Regen. Erfrischend und reinigend, was sie sehr genoß. Doch der Regen löschte das Feuer und ihr wurde kalt.

Die Luft war ohne Hoffnung. In ihrer Verzweiflung wandte sie sich an die Erde.
"Liebe Erde du bist alt und weise. Weshalb muss ich das alles ertragen. Habe ich es denn nicht verdient immer glücklich zu sein?"

Die Erde antwortete. "Ich will dir deine Frage beantworten, aber zuerst musst du mir eine Frage beantworten."

Sie war einverstanden und die Erde stellte ihre Frage. "Warum wehen die Winde mal nach Süd, mal nach Nord, mal von Ost und mal von West?"

Die Luft dachte eine Weile nach und antwortete dann. "Ich bin die Luft. Mein wahres Wesen ist körperlos und so habe ich keinen Schatten. Mein Schatten sind die Winde und weil ich mich bewege wehen sie manchmal nach Nord und manchmal nach Süd, grad wie ich mich rege."

"Gut," antwortete die Erde. "Du hast meine und auch deine Frage beantwortet. Trauer und Freude, Schmerz und Glück - die selbe Energie nur in unterschiedlichen Gewändern."

Die Luft war verwirrt. "Aber was entscheidet darüber, ob ich traurig oder glücklich bin?"

"Gedanken, Sie erzeugen deine Illusionen von der Wirklichkeit, weil du dich mit ihnen identifizierst. Die Wirklichkeit aber ist weder traurig, noch fröhlich."

"Was soll ich tun?"

"Nichts, sei was du bist und liebe was ist. Wie als du ein Kind warst."

"Aber was bin ich?"

"Du bist die Luft. Offen und weit, mit Erde und Himmel verbunden."

"Und wie soll ich lieben was ist, wenn ich Schmerzen leide?"

"Die Wolken versperren manchmal die Sonne. Bereitet dir das Schmerzen?"

"Nein," erwiderte die Luft. "Ich weiß ja das über ihnen die Sonne scheint und ich weiß auch das sie weiter ziehen."

Mit einem Lächeln aus der Tiefe ihres Herzens antwortete die Erde. "Vergib deinen selbstzweifelnden Gedanken, damit sie weiter ziehen können. Schau auf deine Gedanken und Gefühle wie du auf die Wolken schaust."

Und die Luft ging und war die Luft: Mit Erde und Himmel verbunden, offen und weit. Mal wehte der Wind nach Nord und mal nach Süd, sie spielte mit dem Feuer, wenn es loderte, ließ sich vom Regen erfrischen, wenn er fiel. Sie sah den Tag und die Nacht und wie die Wolken ziehen.

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Kategorie: Geschichten

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