Es besteht kein Unterschied zwischen dem was in dir ist und deiner Umwelt. Die Vorstellung, dein Körper wäre wie eine Membran die innen und außen trennt, ist reine Illusion, erschaffen vom Denken.  Empfänger von Äußerlichkeiten wie Worte, Bilder, Töne und Eindrücke ist zunächst unser Verstand; wie ein Wächter am Tor. Um die Illusion der Trennung aufzuheben muß das außen nach innen transformiert werden: Einen Gedanken, vielleicht hast du ihn vor langer Zeit von jemandem gehört und dachtest du hättest "verstanden", dringt plötzlich tief in dich ein und verwandelt sich in etwas, das du erfährst. Die Qualität hat sich geändert. Es geht deshalb nicht darum zu erklären wie die Dinge sind. Der Versuch dies zu tun zeugt nur von Dummheit. In keinem Gedanke oder Wort steckt auch nur ein Fünkchen Wahrheit, sie alle sind nur wie ein zwitschern im Wald. Aber jeder Gedanke, jeder Ton, jedes Bild trägt in sich den Keim...

Was heißt es jeden Tag, jeden Moment zu leben, als wäre es der letzte? Du denkst darüber nach, was Du noch tun würdest und schon ist dieser Moment verschenkt. Nichts hat sich verändert. Den Moment zu leben heißt los- und damit zuzulassen. Warum? Weil Dein Verstand alles im Licht seiner bisherigen Erfahrungen interpretiert. Diese Erfahrungen waren aber auch schon von ihm interpretiert. Du siehst die Dinge deshalb nicht wie sie sind, sondern wie Dein Verstand sie sieht. Wie eine Kopie, der Kopie einer Kopie, die immer weniger dem Original entspricht. Stell Dir vor Du isst einen Apfel. Es ist der letzte Apfel auf der Welt. Du wirst nie wieder einen Apfel essen. Wie schnell isst Du ihn? Wirst Du seine süße Säure voll genießen, oder ihn während Du telefonierst, oder den neusten Nachrichtenschrott im Fernsehen siehst, halb herunter würgen und den Rest dann wegschmeißen? Nun stell Dir vor es wäre nicht der letzte Apfel der Welt, sondern das letzte was Du...

Bewusst das Sein zu erleben kann nicht erklärt, nur unvollständig beschrieben werden, denn der Sprache fehlt die Dimension hierfür. Genauso wie sich der Sternen-Himmel nicht abschließend mit Worten beschreiben lässt. Es fehlt immer etwas - das Gefühl, das Dich beim Betrachten durchdringt. Bewusst-Sein ist ein anderes Wort für Entspannung und bedeutet absolut jetzt und hier zu sein. Wie der Mann der aus dem Fenster im 10. Stock fällt und in jeder Etage lachend "grandioser Flug" schreit. Wir werden unser ganzes Leben lang auf Anspannung trainiert, bis wir selbst ständig Spannung kreieren. Unsere Werkzeuge hierfür sind Gedanken und Vorstellungen. Und weil wir an ihnen kleben, sie nicht ziehen lassen, fangen wir an uns mit ihnen zu identifizieren. Sie erzeugen unser Ego. Ein Selbstbildnis, das sich in ständigem Kampf selbst versucht aufrecht zu erhalten. Es schreit ständig ohrenbetäubend laut, um die leise Melodie in uns zu übertönen. Bewusstsein bedeutet...

Jedes Foto oder Bild, das Du erschaffst, ist ein Moment des Loslassen. Du lässt „Es“ durch Dich fließen, nennst es Kreativität, und erfreust Dich an der Schönheit.  Ist es rein, dann wirst Du später das Gefühl haben, nicht Du hättest es erschaffen.  Diese Schönheit umgibt Dich ständig. Es ist der gleiche Zustand der Bewusstheit mit dem Du ein Foto oder Bild betrachtest, das Dich berührt.  Wir spüren, während kreativer Phasen, dieses Durchfließen, den Zustand des „Seins“, Werkzeug und Teil von etwas Größerem zu sein. Beschränkt sich dieser Zustand nur auf eine bestimmte Tätigkeit wie Malen oder Musik, so durchleben wir Himmel und Hölle im ständigen Wechsel. Die Kunst wird als geschützter Raum bewertet, in dem es doch geschehen soll und alles ist wieder verdreht.  Tatsächlich ist nur die Bewusstheit der einzig geschützte Raum.

Wenn scheinbar nichts mehr geht kommt die Erkenntnis: ...

Vergangenheit und Zukunft bilden den Fokus auf die Gegenwart, sind keine Punkte auf dem Zeitstrahl, sondern sich verengende Kreise in deren Mitte Dir der Moment, das Jetzt und Hier, (er)scheint. Der Fokus, der ebenfalls schwindet je tiefer Du schaust. Alles ist bereits da. Nichts wird in der Zukunft um den Preis der Vergangenheit erschaffen.

... Wir brauchen keine Flügel suchen. Wir müssen sie uns nur offenbar werden lassen und sprunghaft ändert sich die Qualität.